Natur vor Haustür — lachender Grünspecht in Colmdorfhecke, Bebauungsplan „Aubing Mitte”, 30.03.2014

Das Lachen des Grünspechts kündigt schon früh gegen Ende des Winters den Frühling im ehemaligen Telekomgelände an. Dieser typische weithin schallende Balzruf wird von Vogelkundlern auch als „Klü-Ruf” bezeichnet und war (wie so oft) am 30. März 2014 an einem seiner wichtigsten Rufbäume in der Colmdorfhecke zu vernehmen. Der gemäß Roter Liste Bayern als Art der Vorwarnstufe geführte Grünspecht (Picus viridis) ist einer unserer ersten Frühlingsboten. Wie alle Spechte handelt es sich bei dieser Vogelart um einen typischen Alt- und Totholzbewohner, der aber im Gegensatz zu den meisten seiner Verwandten als sogenannter „Bodenspecht” vornehmlich am Boden in den schütteren Wiesen und Säumen auf Ameisen, seiner Hauptbeute, Jagd macht. Insofern ist das ehemalige Telekomgelände, für das aktuell ein Bebauungsplan („Aubing Mitte”) erarbeitet wird, für den Grünspecht ideal, da das Alt- und Totholzangebot der Colmdorfhecke nicht nur alte Bäume für den Bau seiner Höhlen und Signalstationen (Ruf- und Trommelbäume) bereithält, sondern magere Wiesen, Säume und Schotterfluren zudem ein reiches Angebot seiner Hautbeute bereitstellen. Durch Errichtung eines „Bürgerparkes”, der die im Süden gelegene Colmdorfhecke und die der Hecke vorgelagerten Wiesen, Säume und Schotterfluren einschließt, hätte mit Rücksicht auf die vor Ort siedelnde Tier- und Pflanzenwelt auch der Grünspecht künftig gut Lachen und zugleich böte sich den mit ihren Kindern dereinst zuziehenden Eltern ein echter „Naturerfahrungsraum” vor ihrer Haustür.